lyrische abstraktion
In einer häufig spontanen, körperbetonten Geste, einer freien, sich dem Zufall bewußt unterordnenden Malweise, werden in den Bildern von Andrea Dörfers Gefühle und Empfindungen unmittelbar gestalterisch umgesetzt. Das Bild-Szenario pendelt zwischen Offenheit und Geschlossenheit, zwischen Minimalismus, Figuration und Abstraktion, erinnert zuweilen an die "écriture automatique" der Surrealisten. Informelle Verfahren mit unterschiedlichsten Techniken und Materialien lassen dynamische Bildkompositionen wachsen: Arbeiten auf Papier, Leinwand, Holz, Stoff, die Einbeziehung von Fundstücken und Collageelementen, Drucktechniken, Malerei und Grafik gehören zu den Ausdrucksmitteln, mit denen Andrea Dörfers ihre Formen- und Farbsprache immer wieder neu erprobt und ihre eigene emotionale Sprache findet. Durch Malen, Übermalen, Formen, Hinzufügen und Wegkratzen, Aufbauen und Zerstören, Suchen und Finden entstehen lyrische Abstraktionen, spannende und geheimnisvolle Visualisierungen innerer Befindlichkeit, Spuren eigenen Erlebens und Erfahrens.
Hierbei fließt die Auseinandersetzung mit christlicher sowie fernöstlicher Mystik durch Einbeziehung sakraler Elemente und symbolhafter Bezüge in die Bildsprache mit ein.
Die Werke von Andrea Dörfers berühren den Betrachter, fordern ihn zur Auseinandersetzung auf und lassen ihm gleichzeitig Raum, seine eigenen Empfindungen, seine Gestimmtheit im Bild zu spiegeln.
Ludwig Hendrix, Krefeld